Für ihren herausragenden Thriller Paradise City überreichte Dr. Andreas Baumer, Geschäftsführer der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Zoë Beck den diesjährigen Preis für den besten gesellschaftspolitischen Kriminalroman.
Zoë Becks Dystopie spitzt politische und gesellschaftliche Entwicklungen zu, die sich in unserer gegenwärtigen Gesellschaft mehr als nur abzeichnen – und deren kritische Hinterfragung auch Teil unserer politischen Bildungsarbeit ist. Spätestens seit Dashiell Hammett ist ohnehin klar: Der Kriminalroman ist ein Genre, das gesellschaftliche Konflikte und Widersprüche aufgreift und sichtbar macht. Deshalb betrachten wir die Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Kriminächten als integralen Bestandteil unserer politischen Bildungsarbeit. Die Idee, sich durch Literatur mit gesellschaftlichen Realitäten auseinanderzusetzen und diese gar zu verändern, war ja auch Heinrich Böll nicht ganz fremd.
Zur Autorin
Zoë Beck ist Schriftstellerin und Übersetzerin (u. a. Amanda Lee Koe und James Grady) sowie Verlegerin (CulturBooks) und Synchronregisseurin für Film und Fernsehen. Sie zählt zu den wichtigsten deutschen Krimiautor*innen und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis, ausgezeichnet.
Geboren wurde sie 1975 in Ehringshausen als Henrike Heiland, sie studierte englische und deutsche Literatur in Deutschland und England. Zoë Beck lebt und arbeitet in Berlin.
Das zerbrochene Fenster, Brixton Hill, Schwarzblende, Die Lieferantin und Paradise City standen jeweils mehrere Monate auf der Krimibestenliste.
Ihre Romane und Erzählungen wurden bisher in zwölf Sprachen übersetzt.
Hörenswert: Zoë Beck gewährt Einblick in Werk und Literaturbetrieb: „Mit allem, was ‚Angst‘ im Namen hat, kann ich umgehen.“
Den Politikkrimipreis vergeben wir seit 2018.
Die Preisträger*innen
- 2021: Zoë Beck für Paradise City
- 2020: Johannes Groschupf für Berlin Prepper
- 2019: André Georgi für Die letzte Terroristin
- 2018: Oliver Bottini für Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens