In einem politischen System, in dem ein brutaler Angriffskrieg auf ein Nachbarland als „antifaschistische militärische Aktion zur Denazifierung“ deklariert wird, hat die Perversion von Geschichtsdeutung und politischer Moral längst den Höhepunkt erreicht. Unsere Freundinnen und Freunde von Memorial haben sich jahrzehntelang mit all ihrer Kraft gegen eine solche Entwicklung gestemmt. Auch in der Stunde der größten Niederlage und eigenen Bedrohung gilt die Aufmerksamkeit von Memorial nicht sich selbst, sondern den Opfern des Aggressionskriegs gegen die Ukraine.
In seiner mutigen und unermüdlichen Arbeit steht Memorial stellvertretend für viele Russinen und Russen, die nur eines wollen: Ein Russland, in dem Recht vor Macht gilt, ein Russland, das die Würde des Menschen über die Macht des Staates stellt und ein Russland, das in Frieden und gegenseitigem Respekt mit seinen Nachbarn lebt. Memorial ist nicht nur eine Organisation, sondern eine Bewegung von Menschen in Russland (und darüber hinaus), die aus dem Bedürfnis nach Wahrheit und Gerechtigkeit die Geschichte ihrer Familien und ihres Landes weitererforschen und erzählen werden.
Memorial lebt.
- Dr. Ellen Ueberschär, Heinrich-Böll-Stiftung
- Walter Kaufmann, Heinrich-Böll-Stiftung
- Sabine Erdmann-Kutnevic, MEMORIAL Deutschland e.V.
- Dr. Anna Kaminsky, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Marieluise Beck, Zentrum Liberale Moderne
- Ralf Fücks, Zentrum Liberale Moderne
- Tatiana Dettmer, Geschäftsführerin Lew Kopelew Forum
- Matthias Schwartz, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
- Stefan Melle, Geschäftsführer DRA – Deutsch-Russischer Austausch e.V.
- Uta Gerlant, Historikerin
- Dr. Gabriele Freitag, Geschäftsführerin Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde