Die Zerstörung von Mensch und Welt im Zeitalter der 4. industriellen Revolution

Mit dem radikalen Denken des Philosophen Günther Anders befasste sich über 40 Jahre nach dem Erscheinen seines Buches »Die Antiquiertheit des Menschen« die Tagung »Die Zerstörung von Mensch und Welt im Zeitalter der 4. industriellen Revolution« am 20./21. Mai in der Katholischen Akademie Freiburg. 

Lesedauer: 2 Minuten
Cover des Buches Die Antiquiertheit des Menschen

Vorträge von Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann (Philosophie & Vorstand der internationalen Günther-Anders-Gesellschaft), Prof. Dr. Martina Heßler (Technikgeschichte), Prof. Dr. Alfred Nordmann (Wissenschafts- und Technikphilosophie) und Prof. Dr. Roberto Simanowski (Literatur- und Medienwissenschaften) wurden ergänzt durch Gespräche und Workshops. 

Vier Vorträge und ein Gespräch - zur Aufzeichnung. Das erste Video - der Vortrag von Prof. Liessmann - ist aufgrund technischer Probleme nur als Audio zu hören.

In seinen Texten verfolgte Anders einen anthropologischen Ansatz, dessen innovative Pointe die Umkehrung der klassischen Verhältnisbestimmung von Mensch und Technik ist: Nicht mehr »Was macht der Mensch mit der Technik?«, sondern »Was machen die Geräte und Apparate mit uns, ihren Erfindern?«, lautet seine Frage, die sich der Erfahrung einer zunehmenden Zerstörung der Humanität stellt. Die Selbstverkleinerung des Menschen angesichts einer immer mächtigeren Technik führt Anders zufolge perspektivisch in die Selbstvernichtung. 



Die Tagung nahm das unkonventionelle Denken des Philosophen zum Ausgangspunkt, um neu gestellte Zukunftsfragen der Menschheit anhand von zwei Schlüsseltechnologien zu diskutieren: Human Enhancement (durch Gentechnik, synthetische Biologie und Neuro-Enhancement) und Künstliche Intelligenz. Beide Technologien sind dabei, das Verhältnis von Mensch und Welt fundamental zu verändern und in entscheidender Weise zu bestimmen, wer und wie wir zukünftig sind.


Eine Kooperationsveranstaltung mit der Katholischen Akademie Freiburg