Schienennetzverkehr

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Das Schienennetz, lebenswichtig für nachhaltige Mobilität, stößt an Kapazitätsgrenzen. Die Deutsche Bahn finanziert den Fernverkehr selbst und die Infrastrukturkosten drücken auf die Ticketpreise, was Attraktivität und Zustand des Netzes beeinträchtigt. Zu wenig Investitionen führten zu veralteten Anlagen und Störungen. Es besteht dringender Bedarf an Modernisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung, wofür Milliarden eingeplant sind. Baden-Württemberg investiert speziell in regionale Projekte wie „Stuttgart 21“.

GPT  Das Bild zeigt Eisenbahnschienen, die in die Ferne führen. Über den Schienen ist ein Textfeld mit "SCHIENENNETZ" und "INFRASTRUKTURATLAS"

Schienennetzverkehr - Infrastrukturatlas - Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

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Das Schienennetz ist eine Schlüsselinfrastruktur für klimafreundliche Mobilität, Teilhabe und regionale Entwicklung in Deutschland. Und es ist an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.

Mit einem Marktanteil von 99 Prozent hat die Deutsche Bahn eine Monopolstellung im Fernverkehr. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn arbeitet eigenwirtschaftlich und wird nicht vom Staat subventioniert. Das heißt die Deutsche Bahn AG und ihre Konkurrenten wie Flixtrain müssen ihre Ausgaben für Personal, Lokomotiven, Waggons, Wartung und Trassenpreise durch den Verkauf von Fahrkarten selbst decken. Dieses Finanzierungsprinzip ist eine bewusste Entscheidung des Bundes. Nach europäischem Recht wäre es möglich, den Eisenbahnverkehrsunternehmen einen Teil der Trassenkosten abzunehmen. Stattdessen muss die Infrastruktursparte der Deutschen Bahn Geld erwirtschaften.

Die politischen Vorgaben zur Finanzierung der Schieneninfrastruktur erhöhen die Kosten für die Bahnkund*innen. Das beeinflusst die Attraktivität des Verkehrsmittels. Mit der Schieneninfrastruktur kurzfristig Gewinne zu erzielen, hat außerdem Auswirkungen auf deren Qualität und Leistungsfähigkeit. Viele Jahre lang wurde zu wenig in das bestehende Netz investiert. Die Zahl der Baustellen auf den Strecken steigt, Weichen und Signale fallen altersbedingt häufiger aus und fast die Hälfte der Eisenbahnbrücken in Deutschland steht seit mindestens 100 Jahren. Folge sind unzählige Verspätungen und Zugausfälle.

Auch das Umweltpotenzial der Bahn ist noch längst nicht ausgeschöpft. So lässt sich derzeit auf gerade einmal 60 Prozent des deutschen Streckennetzes elektrisch fahren, was den Einsatz mit Diesel betriebener Lokomotiven erfordert, der teurer und klimaschädlicher ist. Der Ausbau von ausgewählten Strecken, die Elektrifizierung und die Digitalisierung sind also dringend notwendig - das ist auch von der Politik erkannt worden. Zwischen 2020 und 2029 sollen 86 Milliarden Euro in das Schienennetz investiert werden, der tatsächliche Bedarf könnte jedoch noch höher liegen. Die Modernisierungen sollen die Effizienz steigern und den grenzüberschreitenden Verkehr erleichtern.

Auch Baden-Württemberg investiert in den Ausbau und die Digitalisierung der Schiene. Außerdem treibt das Land die Reaktivierung alter Bahnstrecken voran und trägt zur Modernisierung von Bahnhöfen bei. Wichtige Großprojekte sind beispielsweise die Elektrifizierung der Südbahn zwischen Ulm, Friedrichshafen und Lindau und die Elektrifizierung und der Ausbau der Hochrheinstrecke zwischen Erzingen und Basel. Natürlich ist auch der stark umstrittene Umbau des Bahnknotens Stuttgart mit dem Namen „Stuttgart 21“ ein solches Großprojekt.

Wenn ihr weitere Informationen über den Ausbau des Schienennetzes in Baden-Württemberg erfahren wollt, dann findet ihr einen Link wie immer über unsere Infobox oder in der Videobeschreibung.

Das war´s auch schon mit unserer Videoreihe zum Infrastrukturatlas. Wenn ihr mehr über die Infrastruktur in Deutschland und über die Verkehrsinfrastruktur hinaus erfahren wollt, dann vergesst nicht, euch den Infrastrukturatlas anzuschauen. Ich hoffe es hat euch gefallen und bis bald!