Die Jury hatte keine leichte Aufgabe – es war herausfordernd, aus 71 eingereichten Texten nur sechs auszuwählen. Wir danken allen, die ihre Gedanken, Ideen und ihre Zeit mit uns geteilt haben. Wir waren sehr beeindruckt von allen Einreichungen.
Nun steht die Entscheidung fest. Es geht um vielfältige Perspektiven auf Freiheit, von persönlichen Erfahrungen und Ausdrucksformen bis hin zu globalen politischen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten. Die Texte thematisieren die Fragilität und den Missbrauch von Freiheit, die Rolle von Angst bei deren Einschränkung und die Notwendigkeit aktiven Engagements für den Erhalt demokratischer Werte. Trotz unterschiedlicher Blickwinkel betonen alle Texte die Bedeutung von Verantwortung und Gemeinschaft im Streben nach echter Freiheit.
Wir freuen uns auf die Video-Clips von
Arne Bicker - Ist die Freiheit nur ein Glühwürmchen? Interview mit einer alten Dame
Der Freiburger Hörfunkreporter Arne Bicker (59) ist seit der Studienzeit leidenschaftlicher Poetry-Jammer und versteht dies, ebenso wie seine mehrfach ausgezeichnete Blues-Radiosendung "Bluesclubradio.de", als willkommenen Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit. In der Corona-Zeit enstanden seine Bücher "Schräglage" (ein sehr schräger Urlaubsroman) und "Nofretetes Blues" (ein Band mit Poetry-Texten). Der Text "Ist die Freiheit nur ein Glühwürmchen?" entstand in zeitlicher Verbindung der Stuttgarter Ausschreibung mit einem KI-generierten Foto des niederländischen Post-Photographen Bas Uterwijk. Dieses sehr menschliche Bild der New Yorker Lady Liberty vor Augen schrieb Arne Bicker seinen Text in Wertschätzung dessen, was diese im wahrsten Wortsinn verkörpert: Freiheit, Demokratie, Zukunftsglaube, Kunst.
Hank M. Flemming - Der größte Feind der Freiheit ist die Angst
Hank M. Flemming ging gerne als Zuschauer zu Poetry Slams, bis er merkte, dass der Eintritt frei ist, wenn man selbst auftritt. Mittlerweile blickt er auf über 500 Auftritte und Moderationen bei Poetry Slams, Science Slams, Comedyshows etc. zurück. Der promovierte Psychologe (Schwerpunkt: Wissenschaftskommunikation) gewann den Literaturförderpreis Erzgebirge, den ZÜBLIN-Kulturpreis und stand fünfmal in Folge bei Landesmeisterschaften im Poetry Slam auf dem Siegertreppchen – einmal sogar ganz oben. Privat ist er eher schüchtern. Mehr unter: www.hankmflemming.de.
Silia Leibfritz - Wenn Sarah tanzt
Sprache hat Silia Leibfritz schon immer interessiert und fasziniert. Besonders schön findet sie, dass aus bloßen Wörtern etwas entstehen kann, das Menschen berührt, sie nachdenklich oder sogar glücklich macht. In einer Zeit, in der wir immer öfter auf (digitale) Hilfsmittel zurückgreifen, wird das Schreiben für sie immer mehr zu einem besonders wertvollen Gut.
Antonia Prasser - Feder im Wind
Die Freiburger Psychologin Antonia Prasser (33) würde an dieser Stelle gerne aufwarten mit Expertise und Referenzen in Sachen Poetry Slam und Autorenschaft, hat davon aber genau: null.
Zwar füllt sie Seite um Seite mit Tinte und Gefühl, als introvertierter Mensch sind Bühnen allerdings nicht unbedingt ihr Habitat. Im Namen der Freiheit springt sie nun über ihren Schatten ins Rampenlicht- und freut sich über alle, die Lust haben, sich gemeinsam Gedanken zu machen über das Leben als Feder im Wind.
Judith Seßler - Ein Text über Freiheit
Schon als Kind übten Gedichte eine besondere Faszination auf Judith Seßler aus. Als Jugendliche entdeckte sie ihren Zugang zum Schreiben. Über die Jahre wurde das Schreiben von Poetrys für sie eine Art Entspannung, Stressabbau und Flucht aus dem Alltag, die ihr immer wieder guttut. Als sie von dem Wettbewerb hörte, bewegte sie das Thema sofort. In Gesprächen fiel ihr auf, dass Freiheit ein Begriff ist, der mit ganz unterschiedlichen Dingen verbunden wird und dass sich der Freiheitsbegriff des einen oft nicht mit dem des anderen deckt. Gleichzeitig ist der Begriff emotional aufgeladen und viele haben verständlicherweise Angst um ihre Freiheit. Diese Beobachtung motivierte und inspirierte sie, an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Samira Thieme - Unsere Freiheit?
Samira Thieme schreibt seit sie neun Jahre alt ist. Dass Schreiben wurde zu ihrem Hobby, das sie auch auf Bühnen vervollständigen konnte. Gedichte, die besonders tiefgründig sind und Menschen zum Nachdenken einladen, berühren sie besonders. Das ist unter anderem der Grund, warum sie dieser Wettbewerb so angesprochen hat. Außerdem war es ihre Deutschlehrerin, die ihr Talent entdeckte und beschloss, sie zu fördern.
Einfach nur anhören geht auch.
Die Autor*innen werden ihre Texte als Video-Clips erarbeiten, die bei unserem Freiheitsgipfel am 29. Juni in Stuttgart gezeigt werden. Besonders freuen wir uns darauf, einige der Texte live vorgetragen zu erleben.