Menschenrechte im Finanzsektor stärken

1. BASISWISSEN ZU BEGRIFFEN, UNTERSCHEIDUNGEN UND PROZESSEN

Factsheet lesen

Der Finanzsektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Menschenrechte weltweit. Banken, Versicherungen, institutionelle Investoren und Vermögensverwalter können durch ihre finanziellen Entscheidungen erheblichen Einfluss auf die Einhaltung von Menschenrechtsstandards nehmen. Der Text zeigt anhand konkreter Beispiele, wie Finanzaktivitäten wie Kreditvergabe, Wertpapieremissionen, Investitionen und Versicherungsgeschäfte mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen können. Es wird diskutiert, welche Pflichten der Finanzsektor im Rahmen des EU-Lieferkettengesetzes hat und wie wichtig eine nachhaltige Finanzwirtschaft ist, die Menschenrechte und Umweltstandards respektiert. Das Faktenblatt soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Menschenrechte im Finanzsektor schärfen und zur Mitgestaltung dieser wichtigen Debatte anregen. Es ist wichtig, dass der Finanzsektor die Menschenrechte respektiert und schützt.

2. WIE KANN EUROPA MENSCHENRECHTE IM FINANZSEKTOR STÄRKEN?

In diesem Factsheet geht es darum, wie wir die EU-Menschenrechte im Finanzsektor stärken können. Dabei werden die bestehenden Regulierungen eingeordnet - und es wird aufgezeigt, welche weiteren Schritte für mehr Transparenz und Verbindlichkeit nötig sind. 

Dieses Themas nehmen sich auch Folge 12 und Folge 13 des Podcasts „Wissen schafft Gerechtigkeit“ auf Spotify und Podigee an. 

Factsheet lesen

Das Factsheet zeigt, dass es in Europa mehr Transparenz und Regeln für den Finanzsektor geben muss, damit wir eine bessere Zukunft haben. Die EU hat deshalb 2018 den „Aktionsplan Sustainable Finance” eingeführt. Damit will sie Europa zum führenden Standort für nachhaltige Investitionen machen. Dafür ist die Taxonomieverordnung wichtig. Sie legt fest, was ökologisch nachhaltig ist. Die Taxonomie ist ein wichtiges Instrument, auch wenn es Kontroversen gibt. Atomkraft und Gas gelten zum Beispiel als nachhaltig.

Die Taxonomie berücksichtigt auch ökologische, menschenrechtliche und sozialrechtliche Kriterien. Die Einführung einer Sozialen Taxonomie, die sozial nachhaltige Investitionen fördern würde, ist aber noch nicht erfolgt. Die EU hat 2022 eine Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen erlassen. Auch gibt es eine Verordnung für nachhaltige Finanzberichte. Doch die Pflichten für den Finanzsektor sind noch immer unzureichend definiert. Die EU-Lieferkettengesetzgebung nimmt den Finanzsektor aus der Verantwortung. Das stößt auf Kritik. Ein neues UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten könnte den Finanzsektor weltweit in die Pflicht nehmen. Die EU hat aber noch kein Mandat dafür erteilt. Die Europawahlen sind eine Chance, über stärkere Regeln für Banken und Versicherungen zu diskutieren.

Lesedauer: 2 Minuten
Menschenrechte im Finanzsektor stärken