Über das Buch
In Stramer zeichnet Mikołaj Łoziński das Porträt einer jüdischen Familie, die in Tarnów, einem kleinen polnischen Ort, versucht, in den 1930er Jahren ihr Glück zu finden. Nathan Stramer, einst in New York gescheitert, ist voller Ideen, die meist wenig Erfolg versprechen. Ob Kerzen ohne Dochte oder Kolophonium für die wenigen Geiger in Tarnów – Nathan hält dennoch an seinem Traum fest, seine Familie in das elegante Viertel zu führen. Während seine Frau Rywka den Haushalt und die sechs Kinder zusammenhält, wachsen diese zwischen ersten Liebeleien, kommunistischen Idealen und der harten Realität des zunehmenden Antisemitismus heran. Łoziński erzählt die Geschichte des einfachen Alltags dieser Familie, immer im Schatten des Holocausts, ohne dabei den Humor und die kleinen Freuden des Lebens aus den Augen zu verlieren.
Das Buch wurde in Polen ein Bestseller, da es auf eindrückliche Weise zeigt, wie der Verlust der jüdischen Kultur das Gesicht des Landes für immer verändert hat. Mit fast unaufgeregter Leichtigkeit entfaltet Łoziński das Schicksal der Stramers, während die drohende Gefahr spürbar näher rückt – und dennoch bleibt das tägliche Leben bestehen, bis der Einmarsch der Deutschen das Familienglück zerstört.
Zur Veranstaltung
Bei der Lesung am 14. November geben Mikołaj Łoziński und die Übersetzerin Renate Schmidgall Einblicke in den Alltag der Stramers, die literarische Gestaltung und die Hintergründe der Zeit. Neben der Lesung wird auch über die damalige und heutige politische Lage Polens gesprochen. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen, Fragen zu stellen und im Anschluss das Buch signieren zu lassen.
Datum: Donnerstag, 14. November 2024
Zeit: 18.30–20.00 Uhr
Ort: Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18, Heidelberg
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und der Initiative Partnerschaft mit Polen e.V.