Feministische Werkstatt 2024: Schwangerschaftsabbruch geht uns alle an!

Am 08.11.2024 haben pro familia Baden-Württemberg und die Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg gemeinsam zur Feministischen Werkstatt „Schwangerschaftsabbruch geht uns alle an!“ in Stuttgart eingeladen.

Lesedauer: 3 Minuten
Zwei Personen bestreichen den Paragraph 218 mit violetter Farbe

Programm

Impuls | Wie passt die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland zu
internationalen Erklärungen und reproduktiven Rechten?


Kirsten Schmitz, Geschäftsführung pro familia Heidelberg
Folien zum Vortrag herunterladen


Impuls | Zentrale Ergebnisse der Studie "ELSA -Erfahrungen und Lebenslagen
ungewollt Schwangerer. Angebote der Beratung und Versorgung"


Dr. med. Ines Thonke M. Sc. Public Health, Hochschule Fulda


Kurzworkshops

  • Gleiches Ziel, unterschiedliche Spielarten: Wie können Aktivist*innen,
    Personen aus Verwaltung und Beratung, Ärtz*innen gut
    zusammenarbeiten?
  • Wie kann ich aktiv werden? Wie kann ich mich mit anderen
    zusammentun? Markt der Möglichkeiten
  • Über das Tabu sprechen: Erfahrungsaustausch über Reaktionen aus
    dem privaten, beruflichen, gesellschaftlichen Umfeld
  • Lücken und Bedarfe in der fachärztlichen Weiterbildung
     

Abschlussdiskussion: Wie geht es jetzt weiter?


Dass die aktuelle Regelung der Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland in Widerspruch zu internationalen Erklärungen sowie zu Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation steht, machte Kirsten Schmitz, Geschäftsführerin von pro familia Heidelberg in ihrem Input deutlich.

Dr. med. Ines Thonke, wissenschaftliche Mitarbeiterin der ELSA-Studie präsentierte ausgewählte Ergebnisse der Studie, die erstmals belastbare empirische Daten liefert zu Erleben und Verarbeiten ungewollter Schwangerschaften, zu psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur medizinischen Versorgungssituation in Deutschland.

Das Werkstattformat mit Workshops und einem Markt der Möglichkeiten hat den Teilnehmenden zudem Raum für Austausch und Vernetzung geboten. Deutlich wurde: Sexuelle und reproduktive Rechte und Gerechtigkeit sind Menschenrechte und somit nicht verhandelbar. Und: Die politischen Entwicklungen auf internationaler und nationaler Ebene leisten einem demokratiegefährdenden, antifeministischem Backlash Vorschub, dem wir begegnen müssen. Eine Teilnehmerin pointierte: „Oft gibt es viel Meinung, aber wenig Wissen“, da gelte es, mit Fakten gegenzuhalten – im Gespräch mit Einzelpersonen, im Rahmen sexueller Bildungsangebote, bei Kundgebungen und Informationsveranstaltungen.

Eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs bleibt dringlich. Das Thema gehört auf die politische Prioritätenliste, von der frauenpolitische Themen aktuell größtenteils verdrängt wurden. Aber: Schwangerschaftsabbrüche sind gesellschaftliche Realität und gehen uns alle an!

Fünf Personen diskutieren in der Abschlussrunde
Fünf Personen diskutieren in der Abschlussrunde
Personen unterhalten sich in Kleingruppen
Personen im Gespräch
Kirsten Schmitz beim Vortrag mit Folie
Ines Thonke beim Vortrag zur ELSA Studie

Die Feministische Werkstatt - ein wanderndes Format

Die Feministische Werkstatt ist ein wanderndes Format des Heinrich Böll Stiftungsverbunds. 
Es erwartet Euch, wie in jeder guten Werkstatt: 

  • Neues geteiltes Wissen: Wir stehen für konstruktiven, sorgsamen und solidarischen Austausch auf Augenhöhe mit Expert*innen, Aktivist*innen und Allen, die da sind. 
  • Gute gemeinsame Werkzeuge: Wir wollen mit Euch vor die Lage kommen und gemeinsam Meinungen, Ideen und Netzwerke schmieden. 
  • Genug Raum um auch mal Pause machen: Wir wissen, das wirklich Wichtige wird in den Pausen besprochen. Also gehören die Pausen-Räume in der Feministischen Werkstatt zum Programm. Ob Diskussionsrunde oder sich bei Getränken und Snacks stärken – das entscheidet Ihr!

In der Feministischen Werkstatt kommen unterschiedliche Generationen und Erfahrungen zusammen. Feminist*innen, solche, die es werden wollen, und alle, einfach am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen. All genders are welcome! Denn jetzt und auch schon zu allen Zeiten: Körperliche Selbstbestimmung war, ist und bleibt die zentrale feministische Forderung.

Kommende Feministische Werkstätten:

Freitag, 21. Februar, München