Die Studie von Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim untersucht die Einstellungen der Bevölkerung in Baden-Württemberg zu demokratischen Institutionen, insbesondere in Bezug auf rechtspopulistische und verschwörungstheoretische Narrative. In der Studie wurden 2.510 Menschen in Baden-Württemberg und zusätzlich 1.514 Menschen in ganz Deutschland befragt.
Die zentralen Forschungsfragen beziehen sich auf
- Verbreitung von Zustimmung zu rechtspopulistischen Erzählungen und Misstrauen gegenüber Massenmedien und "politischen Eliten."
- Soziodemografische Verteilung dieser Einstellungen.
- Zusammenhang zwischen diesen Einstellungen und dem Vertrauen in demokratische Institutionen.
Die Studie deckt mehrere Themenbereiche ab
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Populismus und Verschwörung: Die Studie untersucht die Zustimmung zu verschiedenen rechtspopulistischen und verschwörungstheoretischen Erzählungen. Hierbei werden Statements zu Themen wie "geheime Mächte," "Lügenpresse," und "Autoritarismus" analysiert.
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Demokratiezufriedenheit: Die Studie erforscht die Zufriedenheit der Bürger mit der Funktionsweise der Demokratie auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
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Vertrauen in Institutionen: Hier werden Institutionen wie Wissenschaft, Polizei, Gerichte, Landtag usw. hinsichtlich des Vertrauens der Bevölkerung bewertet.
Ergebnisse
- Etwa ein Fünftel der Menschen in Baden-Württemberg glaubt an "geheime Mächte" in der Politik und denkt, dass die Regierung das Volk betrügt.
- Ein rechtspopulistisches Weltbild ist vor allem bei Anhängern der AfD ausgeprägt, am wenigsten bei Anhängern der Grünen.
- Es gibt einen tendenziellen Zusammenhang zwischen dem Grad des Populismus und dem Vertrauen in demokratische Institutionen.
- Tendenziell stärkere rechtspopulistische Weltbilder finden sich bei Personen im Alter von 45 bis 59 Jahren und bei Personen mit niedriger formaler Bildung.